Abbildung: Zimmerregenwald ca. 4 Jahre alt.
Tierbesatz:
Es wurden hauptsächlich baumbewohnende Amphibien und Reptilien gepflegt, Mit bodenbewohnenden Arten (z. B. Cnemidophorus lemniscatus) wurde keine guten Erfahrungen gemacht, da sie asich aufgrund des Lichtmangels am Boden des Zimmerregenwaldes meist ausserhalb der Anlage aufhielten und dort zu wenig Futter erhielten.
- Amphibien
- Reptilien
- Invertebraten (ohne Futtertiere)
- Tausendfüssler (vermehrten sich selbständig in der Anlage)
- Schaben (vermehrten sich selbständig in der Anlage)
Fütterumg:
- Drosophila-Zucht auf in die Anlage gelegte Orangenhälften und aufgehängten, aufgeschnittenen Bananenschalen.
- Pro Woche wurden 100 - 200 Steppengrillen (Gryllus asimilis) oder Zweifleckgrillen (Gryllus bimaculatus) in die Anlage gegeben.
- Die Nackenstachler (Acantosaura spp.) wurden meist ab der Pinzette mit Regenwürmern oder Insekten gefüttert.
- Schalen mit Mehlwürmern, Mehlkäfern, Zophobas usw. wurden in der Anlage am Boden und im Geäst verteilt.
Pflege des Zimmerregenwaldes:
- Insbesondere die Kletterpflanzen wuchsen sehr schnell und mussten regelmässig zurückgeschnitten werden.
- Täglich wurden ca. 10 L Wasser versprüht.
|
Regenwaldnachbildung in einem Zimmer (ohne Terrarium)
Zimmergrösse:
- Länge: 450 cm
- Tiefe: 350 cm
- Höhe: 240 cm
Aufbau:
- In einer Zimmerecke wurde eine wasserdichte Pflanzenwanne (3 m x 1.5 m) mit Substrat gefüllt und bepflanzt.
- Die Rück- und eine Seitenwand des Zimmers wurde zum Schutz mit hinterlüfteten Baukorkplatte beschichtet.
- Die Fenster des Zimmers wurden aussen mit feinem Drahtgeflecht gegen ein Entweichen der Tiere gesichert.
- In die Anlage wurde ein 100 L Aquarium (mit Guppy-Wildformen) integriert.
- Mehrere flache Wasserschalen wurden im Zimmer verteilt und mit Schwimm- und Sumpfpflanzen bepflanzt.
Einrichtung:
- Bodengrund Topfpflanzenerde mit Rindenschnitzeln gemischt
- Rückwand und rechte Seitenwand mit Baukorkplatten beschichtet.
- Dicke Äste
- Lianen
Bepflanzung:
- Alle möglichen Regenwaldpflanzen (Farne, Bromelien,, Orchideen, Araceen, Piperaceen, epiphytische Regenwaldkakteen [Rhipsalis spp.], Passionsblumen usw.)
Licht:
- Natürliches Tageslicht fällt von 2 Seiten durch mehrere Fenster ins Zimmer. (von Süden und Westen).
- Eine Reihe Leuchtstoffröhren entlang der hinteren Rückwand
- 2 x 250 W Metalldampflampen (HQI) im vorderen Bereich an der Zimmerdecke montiert
- 2 x 70 W Metalldampflampen (HQI) im vorderen Bereich an der Zimmerdecke montiert
Besondere Probleme:
- Die Zimmerwände mussten 2 mal jährlich gegen Schimmel- und Algenwuchs behandelt werden (Waschen der Wände mit Wasserstoffperoxid-Lösung)
- Insbesondere die Anolis bildeten Reviere aus, so dass ausserhalb der Anlage noch weitere Aufenthaltsplätze für rangnierere Tier geschaffen werden mussten.
- Ein Versuch, Schaben (Periplaneta australasiae) in der Anlage als Futtertiere anzusiedeln scheitert, da die Schaben von den vorhandenen Reptilien nicht gefressen wurden. Die Schaben vermehrten sich so stark, dass sie mittels Reusenfallen (hergestellt aus PET-Flaschen) regelmässig herausgefangen werden mussten.
- Probleme mit sich selbständig unkontrolliert vermehrenden Grillen traten nicht auf.
- Dendrobates pumilio verdrängt auf Grund seines aggressiven Verhaltens ausser Epipedobates tricolor alle anderen Dendrobatiden.
|